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Startup Unternehmen: Welchen Einfluss haben sie wirklich?

Startup Unternehmen

Wir befinden uns inmitten einer Informationsrevolution. “Software frisst die Welt” – ein Slogan, der von Marc Andreessen, US-Wagniskapitalgeber, erschaffen wurde. Im Wesentlichen beschreibt er, dass Software alle Bereiche unseres Lebens, Wirtschaft und Kultur beeinflussen wird. Und diese Software wird von Startup Unternehmen hergestellt.

Anhand eines historischen Abrisses kann dir leichter klar werden, welchen Einfluss das wirklich hat. Bisher hat die Menschheit drei primäre technologische Revolutionen erlebt:

  1. die Agrarrevolution

  2. die Industrielle Revolution und

  3. die Informationsrevolution.

Technologische Revolutionen führen zu dramatischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in sehr kurzer Zeit. Sie beschleunigten zudem oft den technischen Fortschritt in anderen Gebieten.

In diesem Beitrag möchte ich auf dem ‘Was ist ein Startup’ Beitrag aufbauen und dir durch die Zusammenfassung von Startup-Experten Meinungen aufzeigen: Welche Makrotrends und Innovationen für den rapiden Aufstieg von Startups verantwortlich sind. Wie du von der aufkommenden Startup-Ökonomie profitierst und welchen Einfluss all das auf dein Leben und Karriere hat, die wahrscheinlich nicht in Grossunternehmen liegt!

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Welche Makrotrends hat zum rapiden Aufstieg von Startup Unternehmen geführt?

David Carr, der Autor von ‘Big Switch‘, sieht starke Parallelen zwischen der aktuellen technologischen Veränderung und der Demokratisierung der Elektrizität vor 100 Jahren, die zur Industriellen Revolution geführt hat.

“What happened to the generation of power a century ago is now happening to the processing of information. Technology shapes economics, and economics shapes society“.

Die Digitalisierung des menschlichen Lebens ist unaufhaltsam. Ray Kurzweil, ein amerikanischer Autor, Computerwissenschaftler, Erfinder und Zukunftsforscher, spricht im TED-Talk über die Macht exponentieller Technologien und zeigt Beispiele.

Die meisten Menschen assoziieren damit das Mooresche Gesetz, das eine Verdopplung der Prozessorleistung von Computern alle 18 Monate prognostiziert. Das wird dann aufhören, wenn wir die natürlichen Grenzen des Designs von Mikrochips erreichen. Das sagt Moore selbst:

“Wir haben noch etwa 10-20 Jahre, bevor wir fundamentale Grenzen des Mooreschen Gesetz erreichen.”

Was folgt dann als nächstes?

Bisher konnten sich Menschen sicher sein, dass sich ihre Welt während der eigenen Lebensspanne nicht bahnbrechend technologisch verändert. Mittlerweile gilt das allerdings nicht mehr.

Denke einmal daran, wie viel sich in den letzten 10 Jahren verändert hat — kabelloses Internet, Smartphones, Facebook, WhatsApp. Versuche dir nun einmal vorzustellen, wie unsere Welt im Jahr 2025 oder gar 2100 aussehen wird? Eines ist sicher. Dieser schnelle technologische Wandel fordert eine Menge von uns. Mehr und mehr Menschen fühlen sich erschlagen. Sie können und wollen nicht mehr Schritt halten. Besonders wir — die Gen Y — ist wie gelähmt von den immensen Möglichkeiten, die sich uns bieten.

Kevin Kelly, Autor, Gründer des Wired Magazins und Aktivist, beschreibt in seinem Buch “What does technology want?” 3 praktische Lektionen,

  1. wie man sich besser auf kommende Technologien vorbereitet,

  2. wie man sie am besten für die Menschheit einsetzt,

  3. wie man den technischen Fortschritt erfolgreich nutzen kann.

Eine zentrale Frage seines Buches ist: “In welchem Ausmaß sollten wir uns der Technologie öffnen?”

Es gibt andere, die diese Frage besser beantworten können als ich.

Eines ist jedoch sicher: Das Internet ist kein ‘Modetrend’, der in absehbarer Zeit von einem Anderen ersetzt wird. Google Documents, Dropbox, WhatsApp und Evernote sind gute Beispiele für internetbasierte Technologien, die uns ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

Diese Entwicklung beschleunigt sich und wird alle Gebiete des menschlichen Lebens verändern.

Welche Innovationen treiben die Verbreitung von Startup Unternehmen voran?

Die Informationsrevolution brachte mehrere Innovationen mit sich, die unser Leben stärker verändert haben als die beiden vorherigen großen Revolutionen gemeinsam.

Erstens, verbindet das Internet nicht nur Computer mit einem einheitlichen Informationsnetzwerk (Internet 1.0) und Menschen untereinander (Internet 2.0), sondern zunehmend alle Geräte mit allem anderen (Internet 3.0, auch bekannt als “Internet of Things”).

Zweitens, bietet die verbesserte Breitbandtechnologie einen schnelleren und günstigeren Zugang zum Internet für immer mehr Menschen.

Drittens, bieten neue Produktkategorien, wie Smartphones und Tablets, mobile und innovative Zugänge ins Internet — z.B. über Touchscreens und Sprachkommandos. Ok Google …. wie warm wird es heute in Berlin? 3 Grad. Ich hätte doch in Asien bleiben sollten. *grins*

Viertens, die Anzahl der Menschen die “online” sind, steigt stündlich. Ein Vergleich zeigt, den massiven technologischen Umbruch. Das Telefon brauchte 75 Jahre um 50 Millionen Menschen zu erreichen. Das Radio 38 Jahre, das Fernsehen 13 Jahre, das Internet 4 Jahre und WhatsApp nur noch wenige Wochen. Folgende Infographic verdeutlicht dir die Unterschiede zwischen 2000 und 2015 und zeigt die rapide Veränderung.

Im Großen und Ganzen bietet das für Startup-Gründer enorme Chancen, Produkte über das Internet zu vermarkten. Es ist ein schwungvoller Schumpeterscher Akt der ‘schöpferischen Zerstörung’ im Gange, der alte Strukturen durch neue ersetzt.

Der Economist (2014) spricht sogar von einer ‘kambrischen Explosion digitaler Startups’, die eine unglaubliche Vielfalt von neuen Produkten und Dienstleistungen zur Folge hat.

“Am wichtigsten sind “Plattformen”—Services, die die Angebote von Startups hosten (Amazon’s Cloud-Plattform), verteilen (Apple’s App Store) und vermarkten können (Facebook, Twitter). “Und dann gibt es da das Internet, die Mutter aller Plattformen, das nun schnell, universal und kabellos ist.”

Startup Unternehmen und ihre Software und Hardware verändern unsere Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend. Du hast zwei Optionen:

  • Auf der einen Seite kannst du Teil des Wandels werden und proaktiv deine Zukunft gestalten und beeinflussen!

  • Auf der anderen Seite kannst du passiv bleiben, zuschauen und dich darüber beschweren, wie andere deine Privatsphäre und Leben verändern.

Leider schert sich niemand richtig um dich. Du musst entscheiden, ob du mitmachen oder lieber auf der Auswechselbank sitzen möchtest. Lass uns im Folgenden herausfinden, welchen Einfluss deine aktive Teilnahme am Geschehen haben wird. Lass uns der Frage nähern, warum Startups solch einen immensen Einfluss und so eine große Bedeutung haben.

Warum die Zukunft in Startup Unternehmen liegt; und nicht in Großunternehmen!

Unsere ganze Gesellschaft, unser Bildungssystem, unser Denken über Kreativität und Fortschritt basieren auf Gedanken und Systemen aus dem Industriezeitalter.

Habt ihr euch je gefragt, warum unsere Schulen Kinder in Klassen und mit standardisierten Inhalten unterrichten?

Sind Schüler wie Autos?

Unser Bildungssystem basiert in der Tat auf Prozessen, mit denen Ford, Volkswagen und Toyota in den letzten 50 Jahren ihre Autos produziert haben. Ich empfehle dir ein Video von Sir Ken Robinson, britischer Erziehungswissenschaftler, der harsche Kritik am Bildungssystem übt und warum dieses unsere Kreativität und Ideenfindung eliminiert — die Grundpfeiler unternehmerischen Handelns.

Startups brechen aus dem Denken des Industriezeitalters aus und sind somit zukunftsfähiger. Sie finden und vermarkten disruptive Technologien besser als Großunternehmen.

Konzerne können mit dem Wandel nicht mithalten. Sie wurden mit einem ‘industriellen Mindset‘ kreiert. Ihre Management-Praktiken und Organisationsstrukturen basieren auf dem Taylorismus — genauso wie unser Bildungssystem. Das Konzept fokussiert sich auf eine strikte Verwaltung.

Das führt zu einer hohen Sterberate von Großunternehmen, welche sich im letzten Jahrhundert verdoppelt hat. Die durchschnittliche Lebensdauer liegt inzwischen nur noch bei 50 Jahren.

  • (1) Von 1973 bis 1983 fielen 350 Großunternehmen aus den Fortune 1000.

  • (2) Von 2003 bis 2013 fielen 712 Großunternehmen aus den Fortune 1000.

Und die Sterberate von Großunternehmen wird weiter steigen. Das bedeutet, dass es in 30 oder 40 Jahren nur noch wenige der heutigen Konzerne geben wird. Dafür gibt es 2 Gründe: das ‘Innovator’s Dillemma’ und ‘die Kluft’.

Der erste Grund: ‘Innovator’s Dilemma’

Der erste Grund ist das, was Clayton Christensen, ein bekannter Professor an der Harvard University, das ‘Innovator’s Dilemma’ nennt. Große Konzerne setzen innovative Produktideen oft nicht um, weil die Mehrzahl ihrer Kunden diese erst einmal nicht verwenden wird und der erwartete Profit der Innovation im Konzernergebnis, viel zu gering ist.

Everett M. Rogers, ein Professor für Kommunikationswissenschaften, beschreibt fünf verschiedene Konsumentengruppen, die jeweils ein spezifisches Adoptionsmuster von neuen Technologien haben:

  1. Innovatoren,

  2. Early Adopter

  3. Frühe Mehrheit

  4. Späte Mehrheit

  5. Nachzügler

 The Diffusion of Innovation The Diffusion of Innovation

Innovatoren (auch ‘Technologie-Enthusiasten’ genannt) und die Gruppe der ‘Early Adopter’ (‘erste Verbraucher’) stehen für ca. 16% des potenziellen Marktes für jede Technologie. Dieser Anteil ist zu klein, um wirklich einen Einfluss auf den Konzerngewinn zu haben. Aus diesem Grunde landen die meisten Ideen mit grossem Potenzial im Papierkorb! Das “Innovator’s Dilemma” führt jedoch auch dazu, dass Startups ungestört unter dem Radar der Konzerne an Innovationen arbeiten.

Der zweite Grund: ‘Crossing the Chasm’

Der zweite Grund ist das, was Geoffrey A. Moore, amerikanischer Organisationsforscher, Managementberater und Autor, ‘Crossing the Chasm’ (‘die Kluft überbrücken’) nennt. Er weist darauf hin, dass es eine “Kluft” zwischen den ‘Early Adoptern’ und der frühen Mehrheit gibt. Moore glaubt, dass beide Gruppen unterschiedliche Bedürfnisse und somit Anforderungen an Technologien haben.

 The Chasm ('Die Kluft') The Chasm (‘Die Kluft’)

Das hat wichtige Implikationen — nicht nur für Konzerne, sondern auch für Startups. Die Wahl des Zielmarktes, Platzierung des Produktes, den Aufbau einer Marketingstrategie und das Aussuchen der richtigen Vertriebskanäle richtet sich anfänglich an ‘Early Adopter’ und sollte sich dann ändern und auf die frühe Mehrheit beziehen.

Eines ist aber auch klar: Die meisten Startups scheitern, weil sie es, wie Konzerne auch, nicht schaffen, die ‘Kluft’ zu überbrücken. Vor dieser Herausforderung stehen alle Unternehmen bei der Verbreitung von Innovationen. Die Kluft ist ganz einfach Teil des Innovationsspiels und Innovatoren müssen verstehen, was dies für ihre Wachstumsstrategie bedeutet.

Die Startup-Ökonomie: Welchen Impact schaffen Startups?

Die Rolle von technologiebasierten Startups war noch nie größer in der Weltwirtschaft!

Startups nutzen die Informationsrevolution sehr geschickt, um weite Teile unserer Wirtschaft zu beeinflussen und zu ersetzen.

Es ist fast unmöglich, den Impact von Startups zu unterschätzen. 9 Startups stehen für 1/15 des Bruttoinlandsproduktes der USA von 15 Billionen Dollar. Vor 20 Jahren existierten diese Unternehmen nur rudimentär. Es handelt sich um Amazon, Google, Salesforce, VMware, Facebook, Twitter, Groupon, Zynga und Apple.

Neben Wohlstand schaffen Startups auch Jobs. Viele Jobs. Genaugenommen sind sie die einzigen Unternehmen, die wirklich Jobs schaffen. Eine höchst einflussreiche Studie der Kauffman Foundation geht davon aus, dass Startups in den letzten Jahren für die gesamte (Netto-)Schaffung neuer Jobs — ca. 2-3 Millionen — in den USA verantwortlich waren.

Dahingegend bauten Konzerne aus dem Industriezeitalter mehr Jobs ab, als sie neue geschaffen haben. In Anbetracht der hohen Scheiterquote von Startups ist deren Einfluss dennoch immens. Darüberhinaus schaffen erfolgreiche Startups Produkt-Ökosysteme, die wiederrum Jobs und Wohlstand durch viele kleinere Startups schaffen.

Facebook beispielsweise hat vielleicht nicht die kolportieren 4,5 Millionen Jobs geschaffen, wie Deloitte behauptet. Der Impact kann dennoch nicht kleingeredet werden, weil es einige Millionen an Jobs ist!

Große gesellschaftliche Veränderungen finden in alle Bereichen unseres Lebens statt. Sehen wir uns einige Beispiele auf der Konsumentenseite an:

Industriezeitalter versus Informationszeitalter

  • Taxi <> Uber

  • Kamera <> iPhone + Instagram

  • Papier <> Evernote + Google Docs

  • Hotel <> AirBnb

  • Rekrutierung <> LinkedIn

  • Telefon <> Skype/ Hangout

  • Kreditkarte <> PayPal

  • Fernsehen <> YouTube / Netflix

  • Post <> E-Mail

  • Nachrichten/Tagesschau <> Facebook/ Twitter

  • Zeitungsanzeige <> Google Adsense

Randnotiz: Es gibt auch zahllose Software-Startups, die bewährte Anwendungen und Märkte der Geschäftswelt ersetzen:

  • Adressbuch <> Salesforce

  • Offline-Werbung <> Online-Werbung (Google/Facebook)

  • Marketingagenturen <> Hubspot.

Zerstörung oder Schaffung von Jobs

Sam Altman, President von Y Combinator, sieht in den aktuellen Veränderungen zwei große Herausforderungen für die Menschheit:

  1. die Zerstörung von Jobs mit mittlerem Einkommen trotz der enormen Wertschöpfung und

  2. die Machtkonzentration in kleineren Gruppen.

Und weist darauf hin:

“We need to work very hard to make sure the edge we get from technology on the good side is stronger than the edge that bad actors get.”

Die Informationstechnologie hat in den letzten Jahrzehnten eine exponentielle Dynamik bekommen. Mittlerweile ist die Infrastruktur vorhanden, um die Weltwirtschaft komplett zu reorganisieren.

Jeder Job, bei dem ein Mensch eine wiederholbare Aufgabe ausführt, wird durch Software ersetzt werden. Es wird erwartet, dass das bis zu 50% der heutigen Jobs betreffen wird.

Wenn ihr meine persönliche Story gelesen habt, dann wisst ihr, dass ich Startups und Technologie liebe. Das Potenzial, dass sie uns zur Verbesserung des menschlichen Lebens bieten, ist unglaublich!

Dennoch bin ich auch über die Entwicklung besorgt. Aufgrund des großen Potenzials dürfen Startup-Gründer nicht das große Ganze vergessen, wenn sie ihre Ideen auf den Markt bringen.

Sie sind in der Verantwortung gegenüber dem Menschen, unseren Gesellschaften und der Natur. Ihre Verantwortung geht somit als Ganzes weit über die Suche nach einem erfolgreichen Geschäftsmodell hinaus.

Ich bin mir nicht sicher, ob sich die meisten Startup-Gründer darüber im klaren sind. Das war mein wohl erbärmlicher Versuch eines kleines Denkanstoßes…

—Über den Autor: Danny möchte Studenten & Absolventen durch Startup Geist helfen, ihre unternehmerischen Träume zu entdecken und diese fokussiert, produktiv und achtsam zu realisieren. Entdecke auch du deinen StartupGeist und hole dir eines von Danny’s 5 eBooks.

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