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Jim Collins trifft Tim Ferriss

Was passiert, wenn ein begnadeter Interviewer auf einen scharfsinnigen Kopf trifft?

Inspiration. Motivation. Eine intellektuelle Feier.

Tim Ferriss hat es nach 10 Jahren geschafft, den legendären Jim Collins als Gast für seine Podcast zu gewinnen. Jim Collins wird nicht selten als der Nachfolger des grössten Management-Denkers Peter Drucker gesehen.

Ähnlich wie Drucker, schafft es Collins sein Verständnis noch präziser und verständlicher zu vermitteln, sodass er komplexe Konzepte wie Level 5 Leadership, Hedgehog oder Flywheel einfacher erklärt.

Ein Beispiel.

Was macht Erfolg aus?

Für Jim Collins macht Erfolg drei Dinge aus:

  1. Einfachheit (‘Simplicity’)

  2. Arbeitszeit im Flow-Status

  3. Viel Zeit mit Menschen, die er liebt

Wie erreiche ich einen Flow-State?

Um einen Flow-State zu erreichen, misst er die Zeit, die er mit kreativer Arbeit verbringt und versucht Trends zu erkennen — denn nur ‚Deep Work‘ erreicht die notwendige Tiefe an Verständnis für ein Thema in einer oberflächlichen Welt, die für Erfolg notwendig ist.

Regel #1: Folge einer 50/30/20 Zeitaufteilung

  • 50: ‚Deep Work‘

  • 30: Lehren (er ist ja schliesslich auch Professor)

  • 20: Admin

Regel #2: Erreiche 1.000 kreative Stunden pro Jahr

Das Finanzamt erkennt bei einer 5-Tage-Woche 230 Arbeitstage pro Jahr an. Um auf 1.000 kreative Stunden an ‘Deep Work’ zukommen, müssten wir 4 Stunden und 20 Minuten pro Tag dafür frei halten, das entspricht mehr als 50% eines 8-Stunden-Arbeitstages.

Das mag für einen Forscher und Wissenschaftler vielleicht machbar sein, aber für Führungskräfte und Manager, sowie deren Teammitglieder ist das eher die Ausnahme.

Dennoch — sich, zum Beispiel, 2 Stunden pro Tag ohne Ablenkungen und ohne Verpflichtungen frei zu blocken, wäre ein grosser Zugewinn. Das wären 460 ‘Deep Work’ Stunden im Jahr.

Regel #3: Messe ‚Deep Work‘ (Gleitender Drei-Monats-Durchschnitt)

Getreu Peter Drucker’s Motto: “Du kannst nicht managen, was du nicht messen kannst“.

Und so sieht Collin’s Tabelle aus:

  • 1. Spalte: Was? Welche Tätigkeit? Welche Aufgabe?

  • 2. Spalte: Wie viele Stunden an ‘Deep Work’?

  • 3. Spalte: Wie fühlte ich mich (emotional)? +2, +1, 0, -1, -2

  • 4. Spalte: Kommentar?

Ich habe diesen Ansatz in der letzten Woche ausprobiert und finde ihn echt spannend, weil ich aufhöre zu rätseln und anfange, meine Arbeit nicht nur im Kalender zu messen, sondern in einer Tabelle und somit weniger Spielraum habe, mich anzulügen.

Insbesondere die dritte und vierte Spalte sind wirklich hilfreich, um Muster langfristig zu erkennen und von unproduktiven Gewohnheiten zu lernen. Ich empfand das Ausfüllen am Ende meines Arbeitstages als hilfreiches Ritual zum Runterkommen, welches keine 3 Minuten dauert.

Hier ist ein Link zu meiner Tabelle, die du zum Start nutzen kannst [Gsheet]

Regel #4: Passe dein Verhalten an, wenn du zu wenige ‚Deep Work‘ Stunden geleistet hast

In meiner Arbeit als Trainer und Berater sehe ich Teams und Manager, die leider sehr ineffizient und unproduktiv arbeiten. Es wird sich in endlosen Meetings „abgestimmt“, jedoch traut sich keiner, Entscheidungen zu treffen. Es könnte ja meine Ruf kosten. Sarkasmus macht sich breit, dass wir zu viele Meetings haben, aber keiner macht es anders.

Es gibt Ausnahmen. Positive. Natürlich. Aber viel zu wenige.

Einige Firmen helfen ihren Teams, indem die IT-Abteilung Regeln definiert, die ein Erhalten von Emails am Wochenende oder nach 18 Uhr verbietet, sodass Managers Emails absenden, aber Angestellte diese nicht empfangen können. 

Jedoch sind Konzepte, wie ‘Standup Meetings‘, ‘Daily Standup‘, ‘Meeting-freie Arbeitstage‘ genauso wenig verbreitet wie ‘keine internen Emails‘, ‘30-minütige Meetings als Standard’ oder ‘Team-interne Not-To-Listen‘.

Diese Konzepte sind in Startups mittlerweile genauso normal wie Slack.

Es bleibt die entscheidende Frage

Möchtest du warten, bis sich deine Firma ändert und von oben erste Regeln aufsetzt, um ‚Deep Work’ zu ermöglichen oder traust du dich im Kleinen, in deinem Team, Regeln und Standards zu etablieren, die euch helfen, effizienter und gezielter an euren Projekten und Themen zu arbeiten?

Denn der Stress wird leider nicht weniger.

Und ich bin davon überzeugt, dass die Antwort auf diese Frage deinen Erfolg definieren und deine Karriere bestimmen wird.

Wie kann dein Team in Ruhe OHNE Ablenkungen arbeiten?

Fussnote: