Design Sprint Materialien

Design Sprint Materialien
Design Sprint Ausstattung

Als Design Sprint Moderator geht es mir darum, Möglichkeitsräume zu eröffnen. Während des Design Sprints steht dabei die Visualisierung und Manifestation von Ideen, die sich dann spielerisch zu etwas Neuem, Greifbaren zusammenfügen im Mittelpunkt. Daher sind die Design Sprint Materialien wesentlich für diesen kreativen Schaffensprozess.

Für diesen braucht es im wahrsten Sinne des Wortes Raum und zwar physischen Freiraum und einige Tools. Um die soll es heute gehen!

Viel Spaß beim Lesen!

Welche Design Sprint Materialien braucht es?

Wenn es um das Thema Materialien geht, bin ich großer Freund der Einfachheit. Mit dem Aufkommen agiler Arbeitsmethoden sind in den letzten Jahren zahlreiche Tools auf den Markt gebracht worden. Bei der breite des Angebots kann man sich daher leicht verkünsteln.

Es lohnt sich aber, sich als Design Sprint Moderator auf die zentralen Tools zu beschränken. So hat sich beispielsweise für mich herausgestellt, dass die Arbeit mit Klebepunkten — diese werden genutzt um Entscheidungsprozesse visuell nachvollziehbar zu machen — auf Teilnehmende oft sehr erfrischend wirkt. Manchmal verlangsamt die Klebepunkte den Prozess jedoch, als das sie ihn unterstützen. Ein simpler Maker ist dann die bessere Lösung. Es ist daher wichtig, immer die Praktikabilität der Dinge im Blick zu halten.

Die folgenden vier Design Sprint Materialien gehören meiner Meinung nach, aber in jedem Design-Sprint-Arbeitskoffer:

  1. Post-Its und Sharpies
  2. TimeTimer
  3. Magic Paper
  4. Handy

1. Kein Design Sprint ohne Post-Its und Sharpies

Sie sind Symbolträger eines jeden designbasierten Ansatzes: bunte, beschriebene Klebezettel. Das ist keine unnötigen Spielerei, sondern Prozessgestaltung by Design.

Durch den engen Raum und die dicke Miene der Sharpies werden Teilnehmende implizit dazu aufgefordert sich ausgewählt, also mit wenigen Worten, auszudrücken. Diese Limitation regt zum nachdenken an und rückt das Wesentliche in den Fokus.

Durch das haptische Element werden gewohnte (digitale) Arbeitsweisen aufgebrochen, die Kreativität angeregt und die Flexibilität des Prozesses spielerisch in den Raum übersetzt.

Ganz praktisch, lassen sich mit Sharpies geschriebene Notizen von allen Teilnehmenden, aus jeder Entfernung lesen (insbesondere auf Fensterflächen), wodurch unnötiges Nachfragen und Irritation vermieden werden.

2. Wunderwaffe: Time Timer

Der Design Sprint lebt von seinem Tempo und Fokus. Dafür braucht es Timing. Der Einsatz des Time-Timers ist daher während des gesamten Sprints kritisch. Im Gegensatz zur klassischen Stoppuhr ist ein Time-Timer, einer Tischuhr ähnlich, für alle Teilnehmenden des Prozesses sichtbar und zählt die Minuten sichtbar runter. Die Zeit lässt sich dadurch schnell erfassen und der gesamte Design Sprint für Moderator und Teilnehmende bestmöglich managen.

Durch die begrenzte Zeit entsteht zudem ein Gefühl der Dringlichkeit. Adrenalin wird ausgeschüttet, das generelle Energiepotential gesteigert und damit auf spielerische Art und Weise die Dynamik des Prozesses angetrieben. Das wirkt sich maßgeblich auf den Drive und Flow der Gruppe aus und steigert die Effizienz des Problemlösungsprozesses.

* Fun-Fact & Moderations-Trick: In der Psychologie gibt es das sogenannte Parkinson’sche Gesetz. Danach benötigt man immer genauso lange für eine Aufgabe, wie zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht – also nicht etwa so viel Zeit wie man tatsächlich dafür bräuchte. Genau hierin liegt der Wert von Deadlines.

Als Design Sprint Moderator bediene ich mich diesem Phänomen. Manchmal lohnt es sich aber — ungesehen — den Time-Timer zwei Minuten nach vorne oder auch hinten zu schieben. Auf diese Weise behalten sie das Zeitmanagement im Blick und könnten die Arbeitsdynamik positiv beeinflussen und Dringlichkeiten managen.

PS.: Vergessen Sie nicht die Ersatzbatterien für Ihren Time Timer.

3. Mein persönlicher Super-Hack: Magic-Paper!!!

Fläche ist das wohl wichtigste Element des Design Sprints! Ich persönlich nutze sogenanntes Magic Paper. Das sind elektrostatische Schreibfolien, die sich an fast allen Flächen problemlos anbringen lassen. Im Gegensatz zum klassischen Whiteboard, können sie einfach von der Wand abgenommen, durch ein neues ersetzt und nach Nutzung aufgehoben werden.

Sie hinterlassen keine Rückstände mit klassischen Textmarkern beschreiben. Außerdem können Sie Klebezettel, Präsentationskarten oder auch Notizen ohne Klebstoff an das Papier anbringen.

Zugegeben, die umweltfreundlichste Variante ist das nicht, aber Sie dienen dem Prozess und sind für mich zum wichtigstes Tool meiner Arbeit geworden. Je nach Marke gibt es die Charts aber auch in recyclingfähig. Nicht die optimale Lösung, aber zumindest eine umweltfreundlichere Wahl.

Falls Sie zunächst nicht in Magic-Paper investieren möchten, können Sie natürlich auch auf das altbewährte White-Board zurückgreifen. Hier empfehle ich aber, am besten gleich zwei zu besorgen, bestmöglich auf Rädern und von großer Fläche. Auf diese Weise sind Sie maximal flexibel.

Es lohnt sich im übrigen, neben dem Magic Paper ein zusätzliches Whiteboard im Raum stehen zu haben. Je mehr — im wahrsten Sinne des Wortes — Freiraum Sie haben, umso besser!

4. Dokumentationswaffe: Handy

Dokumentation ist einer der Schlüssel zum erfolgreichen Design Sprint. Randnotizen vom ersten Tag können am dritten Tag ihren Mehrwert entfalten, Verbindungen zwischen Unvereinbaren plötzlich hervortreten. Umso wichtiger das der Zugriff auf wirklich alle (!) Inhalte auch rückwirkend gesichert ist.

Weiterer Pluspunkt: Während des Design Sprints müssen viele Entscheidungen getroffen werden und insbesondere der dritten Tag des Design Sprints steht ganz unter dem Motto „Kill Your Darlings“. Meiner Erfahrung nach ist es wesentlich leichter sich gegen etwas zu entscheiden, wenn zumindest die Möglichkeit besteht, eine Idee aus dem Nimbus zurückzuholen.

Abschließend: Ich plädiere wirklich ausdrücklich für einen Fotoapparat und keine Handykamera! Das geht für mich auf zwei Kernargumente zurück: Fokus & Commitment.

Die Verwendung eines Smartphones würde die No-Devise-Regel aufweichen und unnötige Diskussionen über mögliche Ausnahmeregelungen entfachen. Zudem würde die dokumentationsverantwortliche Person eine Sonderposition erhalten, was das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe subtil beeinflussen kann.

Diesen unterbewusst kognitiven Prozesse wollen wir vorbeugen. Fragen Sie also im Bekanntenkreis rum… Es wird sich schon ein altes Stück finden lassen.

Fazit

Für einen erfolgreichen Design Sprint braucht es vor allem die richtige Herausforderung, das passende Team und ausreichend fokussierte Zeit.

Die richtigen Design Sprint Materialien beflügeln den Prozess und sollten nicht zum Selbstzweck verwendet werden. Hier gilt, weniger ist mehr. Von dem Weniger sollte aber immer ausreichend vorhanden sein, denn nichts ist störender und lässt die Laune schneller in den Keller sinken, als nicht schreibende Marker, fehlende Schreibfläche oder leeren Batterien. Achten Sie daher darauf, dass Sie von allem ausreichend zur Hand haben.

Ich hoffe, der Artikel hat Ihnen einen guten Überblick zum Thema verschafft.

Viel Spaß beim Sprinten!

PS: Herzlichen Dank an Kendra für deine Mitarbeit.