5 Bücher für Ihre Produkt-Expertise

Digitale Produkt-Expertise
Digitale Produkt-Expertise

Es kann mal passieren, dass Sie und Ihr Team in einer Sackgasse landen und gerade nicht wissen, wie Sie weiter vorgehen sollen. In so einer Lage ist es sehr hilfreich, wenn man sich auf sein Hintergrundwissen stützen und auf andere Case Studies zurückgreifen kann.

Es bietet sich an, dass der/die Moderator/in eine gewisse Expertise mit sich bringt. Das heißt er/sie sollte nicht nur über den Design Sprint Prozess an sich gut informiert sein, sondern auch über das Produkt. Es kann sich um (digitale) Produkte, (digitale) Geschäftsmodelle und (digitale) Dienstleistungen handeln. Wenn das Team hier mal nicht weiterweiß, ist es Aufgabe des/r Moderators/in das Team zu leiten und voranzutreiben. Er/sie nimmt die Rolle eines Experten ein, im Sinne einer Innovations-Expertenrolle, die weiß, wie man diese Produkte baut.

Wenn man dieses Wissen und das Verständnis vorzeigen kann, bietet es dem/r Moderator/in eine eigene Sicherheit und ein selbstbewusstes Erscheinen. Er/sie kann dem Team nun gezielt helfen.

Im Folgenden stelle ich Ihnen 5 Bücher vor, die Ihnen helfen diese Expertise zu erlangen. Ich finde sie als Einstieg gerade für Produkte und Case Studies extrem wertvoll.

Digitale Produkt-Expertise: Sprint
1. Buchempfehlung: Sprint

1. Sprint: Wie man in nur fünf Tagen neue Ideen testet und Probleme löst

Dieses Buch von Jake Knapp, in Zusammenarbeit mit John Zeratsky und Braden Kowitz, bildet die Basis des Sprint Prozesses. Wie der Titel schon verrät, erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Ideen testen und Ihre Probleme lösen können. Es bietet einen umfangreichen Überblick zu den einzelnen Etappen des 5-Tage-Modells und klärt auf, worauf es besonders ankommt und welche Aspekte Sie bei Ihrem Design Sprint beachten müssen.

Das Buch ist aber nicht nur wegen seiner Prozessbeschreibung so großartig, sondern vor allem wegen der beschriebenen Case Studies. Diese machen das Buch erst richtig wertvoll!

Es werden unterschiedliche Fallbeispiele herangebracht, die dem/r Leser/in ein Bild vor Augen schaffen und alles besser nachvollziehen lassen. Von Software über Roboter bis hin zu Arbeitsprozessen ist alles dabei. Die Case Studies sind sehr aufschlussreich und helfen bei der Moderation eines Design Sprints gut weiter; vor allem wenn man mal in einer Sackgasse steckt. Dann können Sie sich teilweise an die Case Studies orientieren und schauen, wie man dort vorgegangen ist.

Als Beispiel wird auch der Relay-Roboter „Savioke“ aufgeführt.

Die Vision war, dass der fleißige Roboter den Alltag des Menschen erleichtern sollte. Hierzu fing man an, den Roboter in Hotels zu testen. Die Frage, die sich die Entwickler hierbei stellten, war, wie die Menschen auf den Roboter reagieren würden.

In einem Design Sprint haben sie dann mehrere Lösungen erarbeitet, den Roboter menschenfreundlich zu gestalten. Dabei kamen sie zum folgenden Ergebnis: Wenn der Gast z.B. seine Zahnbürste vergessen hat und bei der Rezeption anrief, kam der Roboter vorbei und brachte ihm/ihr das. Nachdem dann die Erfüllung des Zimmerservices auf dem Touchscreen bestätigt und das Erlebnis mit 5 Sterne bewertet wurde, führte der Roboter einen kleinen Freudentanz auf.

Alle Gäste waren begeistert davon!

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Digitale Produkt-Expertise: The Power of Moments
2. Buchempfehlung: The Power of Moments

2. The Power of Moments: Why Certain Experiences Have Extraordinary Impact

Dieses Buch stammt von den Bestsellerautoren von Switch und Made to Stick: die Brüder Dan und Chip Heath. In ihrem Buch geht es um die Frage, wieso bestimmte Ereignisse einen besonders prägnanten Eindruck hinterlassen und wie wir solche bestimmten Momente in unserem Alltag kreieren können. Sie betrachten hierbei menschliche Gewohnheiten und wie diese aufgebaut und beeinflusst werden.

Sie beschreiben viele großartige Prinzipien. Zum Beispiel sagen sie, dass ein neues Produkt zehn Mal besser sein muss als das existierende Produkt. Denn nur so kann man die Menschen davon überzeugen, zu diesem neuen Produkt umzusteigen. Es geht um Umstellungskosten. Wieso sollte ich ein anderes Produkt wählen, wenn es die gleiche Leistung erbringt? Lohnt sich der Aufwand?

Dieses und noch mehr Prinzipien lernen Sie hier kennen. Sie können sie auch hervorragend in ihre Design Sprints miteinbauen.

Worauf es bei all dem vor allem ankommt, ist die Schaffung eines bestimmten Moments, der einen entscheidenden Eindruck hinterlässt. Es besteht die Annahme, dass man die User Experience exzellent durchplanen und jeder Punkt perfekt sein muss. Das stimmt aber nicht!

Wenn man sich zurückerinnert, dann bleiben einem meist nur ein oder zwei Punkte im Gedächtnis. Deshalb sollten die Produkte entsprechend dieser „Power of Moments“ designt werden. Es kommt darauf an, dass man den Fokus auf ein/zwei Punkte legt und diese besonders hervorbringt.

Es geht nicht darum, ein von vorne bis hinten perfektes Produkt zu erstellen. Wir Menschen erinnern uns sowieso nur an ein bis zwei wichtige Momente. Und diese Momente muss man in der Journey ausbauen und ausschöpfen. Der Appell lautet also: Konzentriert euch auf diese Momente!

Das ist beim Design Sprint auch ganz wichtig. Vor allem am Anfang einer Produktentwicklung muss das Produkt nicht perfekt sein. Sie konzentrieren sich lediglich auf ein paar Features, die diesen Zauber des Moments beim Kunden hervorbringen.

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Digitale Produkt-Expertise: Getting Real
3. Buchempfehlung: Getting Real

3. Getting Real: The smarter, faster, easier way to build a successful web application

Dieses wundervolle Buch der Gründer von Basecamp ist ein Buch voller Ideen und Möglichkeiten. Es ist besonders interessant für die Menschen, die sich mit Softwareentwicklungen beschäftigen. Sie beschreiben viele, wertvolle Prinzipien, die sich auch allgemein auf Produktmanagement und Projektarbeit anwenden lassen. Das Buch bietet einen guten Einstieg in diese Thematik.

In einer ihrer Prinzipien erklären sie z.B., dass man keine Regel-Meetings führen sollte. Man sollte den Mitarbeitern Raum und Zeit zum alleinigen Nachdenken und Arbeiten geben.

In diesem Buch finden Sie viele, gute Antworten. Mit diesen können Sie beim Design Sprint selbst die Skeptiker in Ihrer Gruppe, die z.B. sagen, dass man das nicht bauen könne und es diese Technologie noch nicht gäbe, für einen Moment ruhigstellen können. Ich selbst beziehe mich auch immer wieder in meinen Design Sprint Moderationen darauf.

Des Weiteren schreiben die Mitglieder von Basecamp einen Blog, der sich Signal v. Noise nennt und den ich sehr empfehlen kann. Hier teilen sie ihre Meinungen und Gedanken zu unterschiedlichen Themen in Design, Business und Tech mit den Lesern und Leserinnen.

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Digitale Produkt-Expertise: The Lean Startup
4. Buchempfehlung: The Lean Startup

4. The Lean Startup: How Today’s Entrepreneurs Use Continuous Innovation to Create Radically Successful Businesses

Eric Ries‘ Buch kennt jeder im Start Up und Cooperate Bereich. Dieses Buch besteht aus einer umfangreichen Philosophie- und Mindset-Komponente, die vor allem in die Richtung der Softwareentwicklung und Entrepreneurship geht.

Sie ist aber auch auf andere Gebiete anwendbar. Es tauchen viele großartige Begriffe auf, die heutzutage oft in der Design-Branche verwendet werden: wie z.B. Most Valuable Product (MVP). Doch all die Sachen sind nicht so leicht zu verstehen. Deshalb bedarf es eines guten Grundverständnis seitens der Leser/innen.

Es kommt auch nicht unbedingt darauf an, dass man das ganze Buch auf einmal liest und alles einwandfrei versteht. Man muss sich schrittweise hier reinfinden, indem man sich zum Anfang immer nur einzelne Aspekte und Kapitel anschaut.

Ein weiteres Buch, das ich von ihm empfehlen kann, ist The Startup Way. Es richtet sich insbesondere an LeaderInnen, ManagerInnen und EntrepreneurInnen.

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Digitale Produkt-Expertise: Creative Confidence
5. Buchempfehlung: Creative Confidence

5. Creative Confidence: Unleashing the Creative Potential Within Us All

Tom Kelley, Mitglied von IDEO und Bestseller-Autor von The Art of Innovation, schrieb dieses Buch gemeinsam mit seinem Bruder David Kelley, Gründer von IDEO und der Stanford d.School. In ihrem Buch gehen sie in die Richtung des Design Thinking, was durch IDEO erst richtig groß gemacht wurde.

Wie der Titel des Buches schon sagt, geht es darum, wie man seine kreative Seite hervorbringen kann. Denn anders als die meisten Menschen denken, ist Kreativität keine Eigenschaft, die nur in schöpferischen Köpfen wie bei Künstlern zu Tage kommt.

Tom und David nehmen den Mythos raus, dass man hochgradig kreativ sein muss, um Ideen zu schaffen und Probleme zu lösen. Es kommt viel mehr darauf an, dass man in einem vorgegebenen Rahmen frei denken kann. Diese Gedanken werden durch einen regen Austausch immer weitergeführt. Darauf baut Kreativität auf.

Im Design Sprint gibt es das Prinzip „We don’t rely on creativity“.

Der Begriff Kreativität erzeugt oftmals ein falsches Bild und wird eher als Hürde gesehen. Deswegen versichere ich in meinen Design Sprint Moderationen den Leuten immer wieder, dass sie für den Prozess nicht kreativ sein müssen. Die Aufgaben bauen so taktisch aufeinander auf, dass die Ideen ganz von allein kommen. Sie brauchen also keine Angst davor zu haben.

Wenn Sie zu den Leuten gehören, die sich nicht als sonderlich kreativ sehen, dann wird sie das Buch vom Gegenteil überzeugen. Es nimmt Ihnen die Scheu am Prozess teilzunehmen und zeigt Ihnen, was alles in Ihnen steckt.

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Digitale Produkt-Expertise

Fazit

Diese Bücher bieten viele, große Ideen und bilden die Grundbausteine für Ihr Wissen in den Themenbereichen Innovation, Produkt-Expertise und Design. Sie helfen Ihnen dabei, eine gute Basis für Ihre Design Sprint Moderation aufzubauen.

Es geht auch nicht darum, dass Sie alle Bücher ganz durchlesen. Viel eher sollten Sie sich in den Büchern vor allem die Case Studies anschauen und zwei/drei Punkte daraus mitnehmen. So dass Sie wissen, wie Sie Produkte validieren, entwickeln und designen sollten. Je tiefer man sich mit den Themen vertraut machen möchte, desto detaillierte geht man beim Lesen vor.

PS: Herzlichen Dank für deine Mitarbeit, Vivien